Laut Picasso "wäscht Kunst den Staub des Alltags von der Seele" - doch ich habe das Gefühl alle sehnen sich nach dem Alltag, dem Staub zurück . Gerade war alles noch da, unser Leben, unsere Routine, unsere Jobs, unser Vorstellung von der Zukunft - und jetzt ist plötzlich alles anders und Angst und Sorgen machen sich breit. Mein Leben war bis letzte Woche frei und wild und fröhlich. Ich hatte eine Arbeit die mein Glück bedeutet - kunstschaffend und "kunstweitergebend", mit vielen Kursen für Kleine und Große Menschen. Nun musste auch mein Atelier schließen - das sitzt. Und Peng! Alle Existenzängste kreativer Selbständiger wurden mit einem Schlag aktiviert. Meine Existenz ist bedroht und ich bin nicht allein- wir sind so viele.
Jetzt ist Tag 2 nach der Schließung und ich habe mich etwas gefangen. Meine KunstkursKinder mit Videos versorgt, das Atelier aufgeräumt und mich entschieden. Ich werde an einer schönen Zukunft festhalten. Mit Menschen, die gestärkt aus dieser Krise hervortreten werden, mit einer neuen Wertschätzung dem Leben gegenüber und natürlich viel Kunst!
Meine jüngste Tochter hat gestern Abend in den Himmel geblickt - der übrigens auch Dank der wenigen Flugzeuge so unendlich klar war - und jubelte plötzlich ganz still und leise:
"Jetzt ändert sich die Welt!"
So darf es sein. Eine Veränderung die erstmal Angst macht und am Ende alles doch gut wird- mit Sicherheit irgendwie anders, aber gut.
Zur Überbrückung werde ich meine Kursteilnehmer mit Kunstideen und Projekten versorgen, gegen die Sorgen und die Lücke der sozialen Kontakte und für einen erfüllteren Tag. Mit dem Gefühl mit der eigenen Kreativität in Berührung gekommen zu sein, schläft es sich viel besser, ausgelasteter in den Händen und reicher im Herz.
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